Am 1.Dezember 1730 brach in den Abendstunden mit einem Mal die Erde auf. In der Nähe von Timanfaya erhob sich ein riesenhafter Berg, Flammen schossen hoch und brannten neunzehn Tage unaufhörlich. Wenige Tage danach öffnete sich ein neuer Schlund und aus ihm stürzten Lavaflüsse, die acht Dörfer unter sich begruben. Die Eruptionen sollten sechs Jahre andauern und das Aussehen der Insel vollkommen verändern. Fast ein Drittel der Inseloberfläche hat das flüssige Gestein unter sich begraben und die einst fruchtbaren Felder sind in Asche erstickt. Der Vulkan lebt noch, das beweist anschaulich die Vorführung am Besucherzentrum, wo Wasser in ein Rohr geschüttet wird und kurz darauf mit lautem Getöse wieder ins Freie schießt. Nur 10 cm unter der Erde misst man 140° Celsius und in 6 Metern Tiefe bereits 400°. Die Erde glüht - nur wenige Meter unter der Oberfläche. Der Nationalpark kann nicht mit dem eigenen Auto befahren werden und so besteigen wir einen Bus, der uns in einer 30-minütigen Tour durch eine bizarr anmutende Mondlandschaft fährt.

 

Wir machen noch einen Abstecher an die Westküste nach El Golfo.

Hier kann man einen Blick auf eine smaragdgrüne Lagune werfen. Sichelförmig breitet sie sich auf dem schwarzen Lavagrund aus und wird unterirdisch vom Meereswasser gespeist. Durch die starke Verdunstung weißt sie einen sehr hohen Salzgehalt aus. Das sind ideale Bedingungen für eine Algenart, der der See seine intensive grüne Farbe verdankt. Links davon steht eine hoch aufragende Basaltwand aus ockerfarbenem Gestein - Relikt eines riesigen Kraters.

Das Weinanbaugebiet "La Geria" wird von einer 16km lange Straße durchschnitten. Links und rechts der Straße schmiegen sich die Weinmulden an die mit schwarzer Lavaerde bedeckten Hänge bis zu den Spitzen der Vulkankegel. Wein wird auf Lanzarote bereits seit 1600 angebaut, aber das Besondere ist die auf der Welt einmalige Anbaumethode. Die Bauern graben Trichter in den Lavaboden, bis sie auf die darunterliegende fruchtbare Erde stoßen, in die sie dann Rebstöcke pflanzen.  Das Metropolitan Museum Of Modern Art vergab für diese Leistung der Bauern auf Lanzarote eine Auszeichnung als “Engineering without Engeneers”. Natürlich haben wir uns in einer Bodega auch eine Flasche des guten Tropfens gekauft.